Donnerstag, 21. Januar 2016

Raum nehmen ist mehr als Platz nehmen. Strategiekonferenz der Dresdner Zivilgesellschaft zum Umgang mit PEGIDA - Teil 2

Dies ist der Zweite Teil der WarumDresden-Auswertung der Strategiekonferenz. Zum ersten Teil geht es hier

Eine der immer wieder vorgetragenen Feststellungen von Konferenzteilnehmern ist, dass der Protest gegen PEGIDA mit Inhalten gefüllt werden muss. Die Beschränkung auf einen sehr schmalen Zielkonsens "PEGIDA stoppen/ Dresden ist bunt" habe nicht zu einer Stärkung der Gegenproteste geführt, führte Jennifer Stange bereits im Eröffnungsvortrag aus.

Die immer wieder geführte Diskussion über Blockaden, Radikalität und "die bürgerliche Mitte" dreht sich seit Jahren um die These, dass radikaler Protest mit weitreichenden Zielen zu viele Akteure ausschließt, die dann eben zu Hause bleiben. Ein Jahr NoPEGIDA-Demonstrationen haben aber gezeigt: Auch ein Minimalkonsens führt nicht zu größerer Beteiligung.

Dienstag, 19. Januar 2016

Bericht/Essay: Strategiekonferenz der Dresdner Zivilgesellschaft zum Umgang mit PEGIDA - Teil 1 Dresden als "Seismisches Zentrum"

Die von Dresden Nazifrei initiierte Strategiekonferenz der Zivilgesellschaft zum Thema: PEGIDA ist seit Sonnabend vorbei. Es gibt bereits einige Zusammenfassungen (DDNF, oder in den Medien hier, hier und hier ...). WarumDresden wird sich in den nächsten Tagen gezielter mit einigen Einzelaspekten der Analyse und der Schlussfolgerungen der Konferenz auseinandersetzen.

Für die Entwicklung eines zivilen, auf politischem Diskurs beruhenden Umgangs mit PEGIDA nimmt ein immer wieder genannter Punkt wichtigen Raum ein: Die Dresdner PEGIDA-Versammlung ist das seismische Zentrum einer gesamtdeutschen, rechtspopulistischen Welle. Die Dresdner Montage sind also Kristallisationspunkt und Spitze des Eisbergs zugleich. Das heißt aber auch, dass im Umgang mit PEGIDA zum einen die Wirkung aus der Szene und die Wirkung auf die Szene berücksichtigt werden muss.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Analyse: Gesellschaft, Polizei und die Ereignisse bei #le1101 und #dd2112

Während der PEGIDA-Demonstration am 21.12.2015 sammelten sich nördlich der Neustadt mehrere Dutzend Hooligans. Etwa 30 von ihnen gelang es, sich unbemerkt bis zur Kamenzer Straße zu bewegen. Dort griffen sie eine Personengruppe an, drangen randalierend und Steine werfend bis zur Schönfelder Straße vor und verschwanden dann so schnell, wie sie gekommen waren. Zurück blieben verängstigte Einwohner und mindestens eine Verletzte.

Die Polizei brauchte mehrere Minuten um, dann aber mit starken Kräften, in der Neustadt zu sein. Gegen sie kommt es zu Anfeindungen und Eierwürfen durch Personen, die dem linken Spektrum zugeordnet werden.

Drei Wochen später, Leipzig. Etwa 300 Hooligans sammeln sich während des LEGIDA-Jubiläums östlich ihres Zieles in Connewitz. Es folgen minutenlange Randale. Zahlreiche Geschäfte werden angegriffen, Pyrotechnik eingesetzt. 

Die Polizei ist nach wenigen Minuten vor Ort, setzt die Hools fest. Der Widerstand ist minimal. Beim Abtransport kommt es zu Angriffen durch Autonome.

Beide Vorfälle haben so offensichtliche Gemeinsamkeiten, dass man darin einen Trend sehen muss.